ELe-com: Empowering Learning – Ermöglichung adaptiven Lernens in der beruflichen Weiterbildung am Beispiel des E-Commerce

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Der Online-Handel befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase, welche durch die Corona-Pandemie nochmals verstärkt wurde. Dies belegen steigende E-Commerce-Umsätze, die aus der aktuellen Erhebung des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (Bevh) hervorgehen. Aus dieser Entwicklung resultieren Qualifizierungsbedarfe im Bereich der Beruflichen Weiterbildung des Handels – doch um diese zu decken, reichen herkömmliche Angebote nicht mehr aus. Es besteht eine steigende Nachfrage an digitalen und innovativen Weiterbildungsmöglichkeiten, die mit individuellen Lebenslagen vereinbar sind.

Adaptive Lernanwendungen bieten genau diese Weiterbildungsmöglichkeiten: da sie digital aufbereitete Lerninhalte zur Verfügung stellen, ermöglichen sie eine zeitlich und örtlich flexible, sowie passgenaue Wissensvermittlung. Lernprozesse können somit selbst organisiert und gestaltet werden und dank kleiner Lerneinheiten lassen sie sich gut in den Arbeitsalltag integrieren.

Auch die Politik greift diese aus der Digitalen Transformation hervorgehende Nachfrage auf: Im vergangenen Jahr suchte das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Innovationswettbewerb INVITE die besten Lösungen für die Herausforderungen berufsbezogener Weiterbildung. Ziel der Ausschreibung war die Erhöhung der Qualität und Nutzerfreundlichkeit von Weiterbildungsplattformen.

In Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für Berufsbildung im Handel e. V. und weiteren Partnern entstand mit dem Medienzentrum daraufhin das Verbundprojekt ELe-com. Dieses verfolgt das Ziel, ein intelligentes Lern-System zu entwickeln, das Menschen unkompliziert zu der berufsbezogenen Weiterbildung führt, die sie benötigen und die ihnen aufgrund ihres Nutzerverhaltens über differenzierte Lernwege ein erfolgreiches Lernen ermöglicht. Unter über 100 Einreichungen wurde das Projekt ELe-com für eine Förderung für den Zeitraum vom 01.05.2021-30.04.2024 ausgewählt.

Im Projekt wird ein intelligentes Lern-System entwickelt, das Menschen mithilfe von Micro-Learning Einheiten unkompliziert zu der berufsbezogenen Weiterbildung, beispielshalber zum E-Commerce Thema „Customer Journey“, führt. Begleitend soll ein KI-unterstütztes Assistenzsystem entwickelt werden, um die unterschiedlichen Motivationen, Erwartungen und Voraussetzungen der Zielgruppe sowie deren Lernpräferenzen beim digitalen Lernen zu berücksichtigen und  sie bei der Entscheidung zur Auswahl, Zusammenstellung und Abfolge der Lerneinheiten durch automatisierte Algorithmen zu unterstützen. Auf diese Weise wird adaptives und individuelles Lernen ermöglicht und die Lernenden einfacher zu der berufsbezogenen Weiterbildung geführt, die zu ihren Bedarfen passt. So können unterschiedliche Zielgruppen des Handels sowie auch anderer Branchen, deren Präferenzen bezüglich Lernziel, Lerntyp, Lernformat, Motivation sowie Vorwissen heterogen sind, bei der Entscheidung über Auswahl, Zusammenstellung und Abfolge der Lerneinheiten durch die Assistenzsysteme unterstützt werden. Damit soll der Lernerfolg auf eine qualitativ höhere Stufe gehoben werden. Gleichzeitig wird bspw. zwischen unterschiedlichen Weiterbildungsangeboten und Fortbildungen wie z. B. zum Fachwirt für E-Commerce eine Brücke geschlagen, um eine breite Nachnutzung sicher zu stellen.

Das Medienzentrum der TUD realisiert im Projekt die Analyse des Weiterbildungsverhaltens in der beruflichen Bildung im Kontext des digitalen Lernens und ist an der Konzeption und Entwicklung des KI-unterstützten Entscheidungsmoduls ILIAS (EMIL) zur Ermöglichung adaptiven Lernens sowie der Entwicklung und Umsetzung der Micro-Learning Einheiten beteiligt.

 

Kontakt und weitere Informationen

Nähere Informationen zum Projekt ELe-com finden Sie unter https://www.zbb.de/projekte/ele-com/ sowie auf der Webseite des Medienzentrums.

 

Unsere Projektpartner

 

Autorinnen: Sandra Horeni, Maria Müller

Josephine Obert

Technische Mitarbeiterin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit am CODIP - TU Dresden.

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